Gefäß Ambulanz BKH Schwaz
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Patient:innen mit Gefäßerkrankungen im Tiroler Unterland finden im BKH Schwaz kompetente Ansprechpartner:innen. Die Gefäßchirurgie ist seit langem etabliert. Der Fokus liegt auf der so genannten "Schaufensterkrankheit" (periphere arterielle Verschlusserkrankung) und der Behandlung von Krampfadern (Varikositas). Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit und umfangreiche Erfahrung wurde das BKH Schwaz offiziell im Rahmen des regionalen Strukturplan für Tirol als Schwerpunktversorger für Gefäßchirurgie eingestuft.

Seit 2017: NEUE RÄUME für gefäSS-schwerpunkt

Im Frühjahr 2017 wurden die neuen Räumlichkeiten der Gefäß-Ambulanz im Erdgeschoß in Betrieb genommen. Dort kann die umfangreiche Expertise räumlich und organisatorisch gebündelt werden. Der Vorteil für unsere Patient:innen: Eine zentrale Anlaufstelle, Wartezeiten werden reduziert und durch die Betreuung durch die Spezialist:innen entsteht ein enge persönliche Arzt-Patienten-Beziehung.

In den letzten Jahren haben wir unser tagesklinisches Leistungsangebot stark ausgebaut und besonders in der Versorgung von Varizen bieten wir unseren Patient:innen hier größtmöglichen Komfort an. 

GEFÄSSAMBULANZ

Im neuen Untersuchungsraum der Ambulanz stehen modernste Diagnostikgeräte zur umfangreichen Abklärung von Engstellen oder Verschlüssen in den Gefäßen bereit (Sonographie, Oscillogramm inkl. akrale Messung, ABI-Messung, pTCO2-Messung). In Zusammenarbeit mit der Physiotherapie wird auch eine Laufbandergometrie durchgeführt. Wenn notwendig wird auch eine Schnittbilddiagnostik mittels CT oder MR im Haus durchgeführt. In Zusammenschau der Befunde wird dann die Befundbesprechung und die Therapieplanung in der Gefäßambulanz gemacht. Komplexe Diagnosen werden in regelmäßig stattfindenden "Gefäßboards" im interdisziplinären Team (Chirurgie, Radiologie, Innere Medizin, Pflege) besprochen. In Zusammenarbeit der beteiligten Fächer kommen dann konventionelle Therapiekonzepte wie die Bypasschirurgie oder interventionelle Therapiekonzepte wie die radiologisch gesteuerte Platzierung von Gefäßstents oder die Aufdehnung von Gefäßengstellen zur Anwendung. Auch kombinierte Verfahren kommen immer häufiger zum Einsatz, um das Behandlungsergebnis zu optimieren.

Der Großteil der Erkrankungen kann im BKH Schwaz behandelt werden. Die besondere Expertise liegt in der Therapie der "Schaufensterkrankheit" und bei "Krampfadern". Das Bezirkskrankenhaus arbeitet jedoch auch eng mit der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie in Innsbruck zusammen. Sollte eine Behandlung notwendig sein, die am BKH Schwaz nicht durchgeführt werden kann (z.B. Rekonstruktion von Aortenaneurysmen) , werden unsere Patient:innen von den Expert:innen der Univ.-Klinik versorgt. Einmal im Monat findet eine fachspezifische Sitzung an der Univ.-Klinik Innsbruck statt, an der die leitenden Gefäßchirurgen unseres und anderer Krankenhäuser teilnehmen. Diese interdisziplinäre Plattform bietet die Möglichkeit, Patient:innen aus dem Bezirk, die eine Versorgung an der Universitätsklinik brauchen, auf direktem persönlichen Weg vorzustellen. 

Die Fachbereiche

Gefässchirurgie

Die Gefäßchirurgie beschäftigt sich mit der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Gefäße, also den Arterien, Venen und Lymphgefäßen im Körper. Das Spektrum der Gefäßchirurgie umfasst dabei nicht nur die Therapie von Gefäßerkrankungen durch verschiedene Operationsmethoden, sondern auch verschiedene diagnostische Methoden und befasst sich auch mit Prophylaxe

Die Gefäßchirurgie stellt einen zentralen Angelpunkt in der Behandlung von Gefäßerkrankungen dar. Sie unterhält die Diagnostik und stellt im interdisziplinären Ansatz die Indikation zu den verschiedenen Therapieoptionen. Bei minimalinvasiven interventionellen Behandlungen (Aufdehnung von Gefäßen, Setzen von Gefäß-Stents) ist immer ein Gefäßchirurg anwesend. Komplikationen nach minimalinvasiven Eingriffen (z.B. Nachblutungen oder Frühverschlüsse) erfordern ein promptes gefäßchirurgisches Handeln. 

Im Falle der pAVK ("Schaufensterkrankheit") werden meistens Ausschälverfahren oder Überbrückungsoperationen (Bypass) durchgeführt. Diese gefäßchirurgischen Eingriffe werden exakt geplant, die Patienten weisen häufig komplexe Diagnosen auf und sind "internistisch vorbelastet", manchmal ist auch ein Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig. Die Behandlung wird deshalb interdisziplinär bestritten. 


Interventionelle Radiologie

Etwa zwei Drittel aller Patient:innen mit pAVK werden im BKH Schwaz mittlerweile minimalinvasiv, also mittels radiologischer Techniken (Aufdehnung und Stentplatzierung ohne Vollnarkose) erfolgreich behandelt. Im Unterschied zu konventionellen Operationen ist bei diesen Eingriffen im Regelfall keine Vollnarkose notwendig. Für Patient:innen ist diese Technik deshalb sehr angenehm - keine Vollnarkose und kleine Wunden bedeuten eine schnellere Erholung von der Operation und weniger Komplikationen. 

Rund 70 Patienten werden jährlich mittels einer minimalinvasiven, zumeist perkutanen Gefäßerweiterung in Schwaz therapiert. Diese Therapien werden im Haus von Prim. Dr. Clemens Lottersberger durchgeführt. Er ist einer der erfahrensten Interventionalisten Westösterreichs in diesem Bereich.

Die digitale Substraktionsangiographieeinheit (DSA) ermöglicht die überlagerungsfreie Darstellung von Gefäßverengungen oder -verschlüssen, welche in gleicher Sitzung durch das Verfahren der Interventionellen Radiologie (Aufdehnung von Gefäßeinengungen mittels Ballonkatheter) wieder durchgängig gemacht werden.


Angiologie

Die Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und ist die Lehre der Gefäßerkrankungen. Sie beschäftigt sich mit allen Arten von Durchblutungsstörungen.

Ihre besondere Expertise und Erfahrung bringen die internistischen Angiologen im Rahmen der regelmäßig abgehaltenen Gefäßboards zur Planung des Behandlungspfades ein. 


Wundmanagement

Unter Wundmanagement versteht man eine strukturierte, interdisziplinäre Versorgung von Wunden welche die Wundanamnese, Wundinspektion, Wundbehandlung, Schmerztherapie sowie die Wunddokumentation und die Schulung von Angehörigen umfassen.

Modernes Wundmanagement setzt die Kenntnisse neuer Verbandsstoffe und Behandlungsmethoden voraus. Die Aufgabe des Wundmanagers/der Wundmanagerin besteht darin, Empfehlungen bei der Anwendung von Verbandsstoffen zu geben sowie interne Schulungen durchzuführen.

Diagnose Krampfadern - Varikositas

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Varikositas - umgangssprachlich auch Krampfadern genannt - ist eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt. Leichte Formen sind oft nur ein kosmetischer Störfaktor (Besenreiservarizen), ausgeprägte Krankheitsbilder können jedoch bis zum offenen Bein (Ulcus cruris venosum) führen. Damit einhergehen können chronisch starken Schmerzen, Mobilitätseinbußen und die Gefahr des Beinverlustes durch mögliche septische Komplikationen. 

Was sind Krampfadern?
Wenn Venen sich dehnen und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen, dann verändern sich Venen sackartig oder bilden eine Art Knoten oder Knäuel. Diese sind meist gut sichtbar und vor allem gut tastbar. 

Durch den Funktionsverlust der Venenklappen wird der Rücktransport des Blutes nicht mehr gewährleistet und es kommt zum Venenstau. Durch diesen Stau wird im Bereich der Zonen mit dem höchsten Venendruck (Unterschenkel) gewebsschädigende Substanzen aus dem Gefäß gepresst, die zuerst zu einer Verfärbung und anschließend zu einer Schädigung der Haut führen. Die Haut wird dünner und verletzbarer, sodass in der weiteren Folge Veränderungen bis zum offenen Bein entstehen können. 

Risikofaktoren
Varikositas tritt einerseits mit zunehmendem Alter auf, kann aber genetisch bedingt auch jüngere Menschen betreffen. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, viel stehende oder sitzende Tätigkeiten, Herzerkrankungen und Bewegungsmangel. Auch Hormone und Schwangerschaften können eine Rolle spielen.

Symptome und Auswirkungen
Anfängliche Beschwerden sind oft schwere und geschwollene Beine, aber auch Schmerzen und nächtliche Wadenkrämpfe. Bleibt eine ausgeprägte Varikositas unbehandelt können schwere Schäden eintreten, wie z.B. Hautveränderungen, Ekzeme bis zu Geschwüren (offene Beine), welche die Lebensqualität der betroffenen Patienten massiv einschränken können. 


Diagnose und Therapie

Neben der Behandlung "Schaufensterkrankheit" stellt die stadiengerechte Therapie aller Formen der Varikositas den zweiten Schwerpunkt der Gefäßchirurgie am BKH Schwaz dar. Bei leichtem Erkrankungen kann die Therapie mittels Kompressionstherapie und Medikamenten anschlagen. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kommen invasive Methoden zum Einsatz. Die Expert:innen im BKH Schwaz setzen modernste Behandlungskonzepte ein, indem verschiedenste Methoden im OP auch simultan und ergänzend verwendet werden und decken so das ganze Behandlungsspektrum ab. Ziel dabei ist es, das beste funktionelle Ergebnis bei niedriger Rezitivrate zu erzielen, sowie das bestmögliche kosmetische Ergebnis bei größtmöglichem Patientenkomfort zu erreichen. Je nach Diagnose bieten wir auch die tagesklinische Versorgung im BKH Schwaz an. 

Methoden

Die Radiofrequenzablation ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung der Stammvarikositas oder kräftiger Seitenäste, bei der über einen eingebrachten Katheder die Vene endoluminal ("von innen") verschlossen wird. Hierbei ist es möglich, teilweise nur über eine Punktion die Behandlung durchzuführen (ohne Schnitt). Ergänzend kann eine sonografisch gezielte Schaumsklerosierung entweder intraoperativ oder auch als eigener Eingriff durchgeführt werden. Da diese sonografisch (mittels Ultraschall) gezielt durchgeführt wird und keiner Narkose bedarf, ist diese Technik im ambulanten Setting besonders für ältere und durch Mehrfacherkrankungen betroffene Patient:innen geeignet.

Natürlich werden auch die klassischen Methoden wie die Stripping OP durchgeführt sowie in Einzelfällen endoskopische Verfahren zur Anwendung gebracht.
Oftmals sind mehrere Behandlungen erforderlich um die venöse Abflussstörung zu beheben.

Speziell in der Behandlung von chronischen Ulcera cruris (offenes Bein) besteht eine große Expertise. Ziel ist es durch Sanierung von chronischen Wunden die Lebensqualität dieser Patienten wieder deutlich zu steigern. Dabei ist ein interdisziplinäres Vorgehen sowie ein optimales Wundmanagement durch speziell ausgebildete Pflegekräfte notwendig. 

DIAGNOSE Schaufensterkrankheit - PAVK

Die Schaufensterkrankheit, wie die periphere arterielle Verschlusserkrankung auch genannt wird (kurz pAVK), ist eine fortschreitende Arterienverkalkung, welche die  die Durchblutung behindert und so zu Gefäßverschlüssen führen kann. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind in den westlichen Ländern die Haupttodesursache. Veränderungen der Beinarterien führen zu Mangeldurchblutung und können in fortgeschrittenen Fällen bis zum Beinverlust führen. 

Was ist pAVK? 
Durch Ablagerungen an den Gefäßwänden (Arteriosklerose) verengen sich die Schlagadern in den Beinen und der Blutfluss wird eingeschränkt. Die Entstehung der Erkrankung hängt von vielen Faktoren ab und ist nach wie vor nicht vollständig wissenschaftlich erklärbar. Die Beschwerden entwickeln sich mit Fortschreiten der Gefäßverengungen. 

Risikofaktoren
Ca. 18 Prozent der über 65-Jährigen leiden an pAVK. Männer sind von der Krankheit häufiger betroffen als Frauen. Besondere Risikofaktoren sind:

  • Alter
  • chronischer Stress
  • Rauchen
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Diabeteserkrankung
  • genetische Veranlagung

Symptome und Auswirkungen
Je weiter die Erkrankung fortschreitet, umso ernster die Auswirkungen: Anfangs schmerzen die Beine bei Belastung (gehen oder Treppen steigen), was oft zum Stehenbleiben zwingt. Das Bewegungsmuster erinnert dann an einen Schaufensterbummel, daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung. Der Schmerz wird jedoch immer häufiger und stärker, und die mangelnde Durchblutung führt dazu, dass Patient:innen bereits in Ruhe Schmerzen in den Beinen (speziell im Vorfußbereich) spüren und Wunden nicht mehr abheilen können. In weiterer Folge kann es zum Absterben von Zehen oder des ganzen Beins kommen. Im schlimmsten Fall kann das zum Verlust von Gliedmaßen führen. Betroffene haben außerdem ein stark erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.


Diagnose und Therapie

Nach eingehender klinischer und sonografischen Untersuchung in der neuen Gefäßambulanz am BKH Schwaz wird eine Bildgebung mittels CT, eine Angiographie oder eine MR-Angiographie veranlasst. Die Befunde werden im persönlichen Gespräch in der Ambulanz bei OA Mag. Dr. Seiler erläutert und ein entsprechendes Therapiekonzept erarbeitet. Komplexe Sachverhalte oder Patient:innen mit - vor allem internistischen - Begleitrisiko werden in regelmäßig abgehaltenen Gefäßboards vorgestellt. Dort wird interdisziplinär die beste Therapieempfehlung erarbeitet.

Therapieformen
Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten 2 Jahrzehnten vervielfacht was eine weitaus differenziertere Therapie ermöglicht. Patient:innen können nun konservativ-medikamentös, interventionell-radiologisch oder konventionell-chirurgisch behandelt werden. Therapiepläne werden sehr individuell angepasst und so die Behandlungserfolge deutlich verbessert.

In der Entwicklung der medikamentösen Behandlungsoptionen wurden große Fortschritte gemacht. Nicht nur die die Erkrankung selbst kann erfolgreich behandelt bzw. positiv beeinflusst werden, auch das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall wird reduziert. Verschiedene internationale Studien bestätigen die Wirkung einer medikamentösen Therapie, die für sich oder begleitend zu einer invasiven Therapie das Behandlungsergebnis deutlich verbessert.

Gefäßchirurgische Therapie
Pro Jahr werden im BKH Schwaz zwischen 80 und 120 Patient:innen aufgrund einer pAVK stationär behandelt. Mehr als die Hälfte dieser Patienten erhält eine interventionelle Therapie mittels PTA und Stent (perkutane Angioplastie mit Stenteinbringung). Diese moderne und schonende Methode kann ohne Vollnarkose durchgeführt werden. Die Intervention mit PTA und Stent ist derzeit DIE Therapie der Wahl bei Patient:innen mit einer klassischen "Schaufenstererkrankung". Während die gefäßchirurgischen Bypassoperationen vorwiegend bei Patient:innen mit fortgeschrittenen Erkrankungen zur Vermeidung einer Amputation durchgeführt werden. Der stationäre Aufenthalt beträgt zumeist drei Tage. Die Liegedauer beträgt bei herkömmlichen Verfahren der konventionellen Gefäßchirurgie etwa 10 Tage. 

Es werden auch sämtliche konventionell offenen Revaskularisations-Verfahren (Wiederherstellung der Durchblutung) im BKH Schwaz angeboten. Zumeist kommen sogenannte Bypassoperationen oder Ausschälplastiken zur Anwendung. Als Gefäßersatzmaterialien werden einerseits die klassische Heparin-beschichtete Gefäßprothese eingesetzt oder zunehmend auch neue Materialien, die aus Rinder-, oder Schafzellen (xenocraft) konstruiert werden. Bei vielen der Bypassrekonstruktionen wird aufgrund der sehr guten Offenheitsrate und Verwendbarkeit bei fortgeschrittenen Krankheitsbildern (Gewebsuntergang, pVAK Stadium 4) die körpereigene Vene verwendet. Die Vene wird teils wegen der Venenklappen reversiert (umgedreht) oder in ausgewählten Fällen auch "in situ" rekonstruiert (unter Verwendung eines Klappenvalvolutoms). 

Die Patient:innen werden postoperativ an unserer modernen Intensivstation vorübergehend betreut. Die Anzahl der offen konventionellen Operationen ging jedoch im Laufe der letzten Jahre zurück, die Anzahl der schonenderen perkutanen Angioplastien stieg ab 2008 stark an.

Durch moderne Therapiekonzepte und OP-Techniken konnte die Zahl notwendiger Amputationen deutlich gesenkt werden. Diese muss in Ausnahmefällen als lebensrettende Maßnahme eingesetzt werden.


Fakten zum Thema

Bedingt durch den demografischen Wandel, die steigende Lebenserwartung und den ungesunden Lebensjahren nimmt die Zahl der kardiovaskulären Erkrankungen überproportional zu

Eine Studie konnte zeigen, dass bei ca. 18 % aller über 65-jährigen eine periphere arterielle Verschlusserkrankung vorliegt. Bei über 70-jährigen steigt die Rate auf bis zu 20% an, ab dem 75. Lebensjahr beträgt die Prävalenz bei Männern beinahe 25% und bei Frauen 20%. Ein Interventionsbedarf tritt in 5-10% der Fälle auf und das Amputationsrisiko beträgt in dieser Erkrankungsgruppe 1-3% innerhalb von 5 Jahren.

Eine Amputation ist in diesen seltenen Fällen eine medizinisch notwendige, lebensrettende Maßnahme. Sollte eine Amputation notwendig sein, wird stets versucht, das Ausmaß zu minimieren bzw. ein funktionell optimales Ergebnis zu erreichen. Denn eine Amputation bedeutet keineswegs eine eine "Immobilisierung. Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den umliegenden Rehabilitationszentren können viele Patient:innen mit einer speziell angepassten Prothetik ein mobiles Leben führen. Durch die modernen Therapiekonzepte konnte die Zahl notwendiger Amputationen deutlich gesenkt werden.

Das Risiko an einer pAVK zu erkranken vervierfacht sich bei Patient:innen mit Diabetes und die Inzidenz einer Amputation liegt um das 7-10 fache höher. Bei bis zu 10% der Diabetiker:innen tritt im Verlauf der Erkrankung ein Diabetisches Fußsyndrom (DFS) auf was oftmals Amputationen nach sich zieht. Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig die enge Zusammenarbeit mit der Diabetes-Ambulanz in unserem Haus ist.

Die pAVK wird auch als „Markererkrankung“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass sie als Indikator einer reduzierten Lebenserwartung angesehen werden kann. Da die Arteriosklerose zumeist nicht nur die Beinstrombahn allein betrifft, weisen pAVK Patienten häufig auch Veränderungen der Koronararterien, der Nierenarterien und der supraaortalen Äste auf.

Etwa 10 % der pAVK Patienten leiden zugleich an einer cerebrovaskulären Erkrankung und 28% an einer koronaren Herzerkrankung. Insgesamt haben sie ein dreifach höheres Risiko an einer kardiovaskulären Komplikation zu versterben als gesunde Vergleichspersonen.


weiterführende informationen

Gefäßchirurgie Schwaz - eine Bedarfsabschätzung zur Versorgung von pAVK Patienten.
Dieses Buch ist im ausgewählten Buchfachhandel erhältlich.

Unser Leistungsangebot

  • Diagnosestellung mittels Anamnese, klinischem Befund und Bildgebung
  • Abklärung mit modernsten Diagnostikgerät; Oscillogramm (inkl. Akrale Messung), ABI-Messung, pTCO2-Messung
  • Laufbandergometrie unter entsprechenden standardisierten Bedingungen in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie unseres Hauses
  • Bildgebende Verfahren
  1. Spezialultraschall (mit Doppler-Sonographie): Engstellen in den Gefäßen ihre Relevanz durch die Veränderung der Flussgeschwindigkeiten können so genau eruiert werden.
  2. Schnittbilddiagnostik: Seit 2017 steht im BKH Schwaz ein Magnetresonanz-Tomograph zur Gefäßdiagnostik ohne Strahlenbelastung zur Verfügung. So kann inzwischen sowohl die gut etablierte CT-Angiographie, als auch die MR-Angiographie angeboten werden. Eine Kontrastmittel-Applikation ist bei beiden Methoden notwendig.
  • Befundbesprechung und Therapieplanung im persönlichen Gespräch an der Gefäßambulanz bei Herrn OA Mag. Dr. Seiler. Komplexe Erkrankungen oder Patient:innen mit ausgedehnten, zumeist internistischen Begleiterkrankungen werden in regelmäßigen interdisziplinären Besprechungen ("Gefäßboards") besprochen, um den optimalen Behandlungsplan zu erstellen.
  • Eigene Gefäßambulanz als zentrale Anlaufstelle für Patient:innen
    Die Terminvergabe für diese Spezialambulanz erfolgt über das Sekretariat der Allgemeinchirurgischen Ambulanz. Die Untersuchungen von pAVK-Patient:innen erfolgt ausschließlich durch den gefäßchirurgischen Facharzt oder speziell in die gefäßchirurgische Thematik eingeschulte Assistent:innen. 

Schwerpunkt "Schaufensterkrankheit" (pAVK)

  • Patienten mit pAVK, die eine stationäre Therapie erhalten, werden in der Abteilung für Allgemeinchirurgie aufgenommen. Geplante minimalinvasive Eingriffe werden in der Radiologie des BKH Schwaz von Prim. Dr. Clemens Lottersberger unter örtlicher Betäubung (ohne Vollnarkose) durchgeführt. Für ein optimales Komplikationsmanagement ist immer ein Gefäßchirurg anwesend.
  • Interventionelle Therapie in Zusammenarbeit mit der Radiologie: perkutane transluminale Angioplastie (PTA) und Platzierung von Gefäßstents
  • Konventionell offenen Revaskularisationsverfahren (Bypassoperationen oder Ausschälplastiken) 
  • Die Patienten werden postoperativ an unserer modernen Intensivstation betreut.

Schwerpunkt "Krampfadern" (Varikositas)

  • stadiengerechte Therapie aller Formen der Varikositas, spezielle Expertise in der Behandlung von chronischer Ulcera cruris
  • Minimalinvasive Verfahren mit endovenöser Radiofrequenz-Ablation und Endoskopische Verfahren (bei speziellen Indikationen)
  • Sonographisch gezielte Schaumsklerosierung von insuffizienten Stammvenen sowie varikösen Seitenästen
  • Stripping OP
  • Spezielles Wundmanagement  inklusive Spalthautdeckungen und Verschiebelappen-Plastiken
 

Ärztliche Leiter

OA Mag. Dr. Rüdiger Seiler

OA MAG.
DR. RÜDIGER SEILER

  • Leiter der Gefäßambulanz 
  • FA für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie
Prim. Univ.-Doz. Dr. Hannes Gänzer - BKH Schwaz

UNIV.- DOZ. PRIM. DR. HANNES GÄNZER

  • Vorstand der Abteilung für Innere Medizin
  • FA für Innere Medizin
Prim. Dr. Lottersberger

PRIM. DR. CLEMENS LOTTERSBERGER

  • Vorstand der Abteilung für Radiologie
  • FA für Radiologische Diagnostik
 

Oberärzte und Ärztinnen

Ass. Dr. David Jara

OA DR.
DAVID JARA

  • FA für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie
  • Arzt für Allgemeinmedizin
OA Dr. Hannes Mühlthaler

OA DR. HANNES MÜHLTHALER

  • FA für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie
 

Externe Mitglieder Gefäßboard

DGKP Maria Bischofer

UNIV.-PROF. DR. HERMANN KATHREIN

  • FA für Innere Medizin und Nephrologie
  • Leitender Arzt im Dialysezentrum Schwaz
  • Ehem. Leiter der Abteilung für Innere Medizin am BKH Schwaz
 

Gefäßchirurgische Ambulanz am BKH Schwaz

Telefonische Terminvergabe
Montag - Freitag 08:00 - 12:00 unter 0043 5242 600 2110

 

Gefäßschwerpunkt BKH Schwaz
Swarovskistraße 1-3
6130 Schwaz, Österreich

Gefäßchirurgische Ambulanz
T 0043 5242 600 2110
F 0043 5242 600 421

Angiologische Ambulanz
0043 5242 600 2420

 

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