15.09.2017, BKH Schwaz
Während der Fußballsaison drohen immer wieder typische Sportverletzungen. Besonders empfindlich: das Knie. Sprinten, schnelles Abbremsen oder Drehbewegungen:
Fußballspieler:innen kennen das Risiko, sich beim Kicken zu verletzen. Gerade die Innenseite des Kniegelenkes ist besonders häufig betroffen, der Meniskus und das vordere Kreuzband sind besonders in Gefahr.
Gewisse Meniskusverletzungen und -risse kann man auch sehr gut konservativ behandeln. Sind die Beschwerden nach über 4 Wochen noch vorhanden, ist eine MRT-Untersuchung notwendig. „Nicht nur der Meniskus gehört zu den Schwachstellen der Kicker, Bandverletzungen sind ebenfalls häufig. Verletzungen an Seiten- und Kreuzbändern etwa.“, erklärt Dr. Clemens Burgstaller, Oberarzt an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Bezirkskrankenhauses Schwaz. „Die gefürchtetste Verletzung ist die vordere Kreuzbandruptur, Verletzungen des hinteren Kreuzbandes sind beim Fußball eher selten, sondern passieren eher bei Stürzen auf das Knie, Verkehrsunfällen oder anderen Sportarten. Knieschmerzen könnten aber auch von Knorpelverletzungen oder Prellungen herrühren – diese sieht man gut im MRT.“
OP nicht immer notwendig
Was also tun bei Knieschmerzen, die sich nicht bessern? „Natürlich zum Arzt!“, rät der Experte, „Dieser wird erst eine Untersuchung machen, danach sind Röntgen und gegebenenfalls ein MRT notwendig. Dank des Röntgens erkennt man gleich, ob knöcherne Verletzungen vorliegen. Im MRT kann man - im Zusammenschau mit der Untersuchung – Schäden an Bändern und den Menisken feststellen.“
Ist die Diagnose gestellt, wird ein Therapieplan erarbeitet. Unter anderem wird die Frage geklärt, ob eine Operation notwendig ist. Bei einem kompletten vorderen Kreuzbandriss wird man eher eingreifen, um Dauerschäden zu vermeiden. Dann wird entweder sofort operiert (also kurz nach der Verletzung) oder nach einiger Zeit, sobald das Knie abgeschwollen ist.
Knieverletzungen sind nicht grundlos der Horror eines jeden Fußballers: Die Heilung dauert lang, „bei einer vorderen Kreuzbandruptur im schlimmsten Fall bis zu neun Monate“.
Besser vorsorgen als nachsorgen
Verhindern lassen sich solche Verletzungen durch ein gutes Training. Aufbau der Oberschenkelmuskulatur und koordinative Übungen sind unerlässlich. Die Empfehlung von Clemens Burgstaller, selbst Hobby-Kicker: „Das FIFA 11+ Programm ist ein komplettes Programm zum Aufwärmen und zur Verletzungsprophylaxe. Das würde ich jedem Fußballer ans Herz legen.“
Weitere Informationen zur Abteilung Orthopädie- und Traumatologie finden Sie HIER.
OA Dr. Clemens Burgstaller
FA für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
ÖÄK-Diplom für Sportmedizin und selbst begeisterter Fußballer und Trainer
Orthopädie & Traumatologie (Unfallchirurgie)
Telefonische Terminvergabe MO-FR 08:00 - 18:00 unter 0043 5242 600 2510